Markus Balleisen
Markus Balleisen
01. Februar 2023
Feuchte Kellerwände trocken legen Schimmel auf den feuchten Wänden eines Kellers

Stockflecken, abgeplatzter Putz und Ausblühungen auf den Mauersteinen sind ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit in der Wand. Feuchtigkeit im Keller kann vielerlei Ursachen haben. Probleme bereitet aber nicht nur die Feuchtigkeit selbst, sondern vor allem die darin gelösten Salze und Nitrate; sie verteilen sich mit der Feuchte im Mauerwerk und bilden Kristalle, die sich bei erneuter Feuchtigkeitszufuhr vollsaugen und ausdehnen, sodass dabei die oberste Mauerwerksschicht und der Deckputz regelgerecht weggesprengt werden.
Soll das Mauerwerk saniert und der Keller trockengelegt werden, ist eine Maßnahme, das Mauerwerk von außen freizulegen und mit einem geeigneten Abdichtungssystem, z.B. System PCI Pecimor oder System PCI BT 21 oder System PCI Barraseal Turbo abzudichten. Doch nicht immer ist das Mauerwerk von außen zugänglich. Dann bietet sich das von innen anzuwendende System PCI Barra an.
Beim System PCI Barra wird eine mineralische Dichtschlämme auf die Innenwände aufgebracht. Auf die Abdichtung wird dann ein spezieller Sanierputz appliziert. Dessen Aufgabe ist es, die Austrocknung des Mauerwerks zu ermöglichen, ohne dass an der Oberfläche wieder Ausblühungen entstehen. Und so geht’s:

1. Vorbereitende Untersuchung

Vor der Sanierung ist zunächst durch Untergrunduntersuchung festzustellen, wieviel Feuchtigkeit im Untergrund vorhanden ist. Außerdem ist Art und Anteil der Salze und Nitrate festzustellen. Dazu wird vor Ort eine Materialprobe entnommen und in ein Labor geschickt. PCI bietet diese Untersuchung als kostenlose Serviceleistung an. Bitte sprechen Sie, bei Bedarf, Ihren PCI Fachberater darauf an.

Anhand des Laborergebnisses kann dann das Produkt, das für die Horizontalsperre verwendet werden kann festgelegt werden, sowie in welcher Dicke und in wie vielen Schichten ein Sanierputz aufgebracht werden muss.

Ein entsprechendes Sanierungskonzept erstellt der PCI Anwendungstechniker für Sie.

 

2. Horizontalsperre, Durchfeuchtungsgrad bis 60%

Bei einem Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks bis max. 60% kann die Horizontalsperre mit dem flüssigen PCI Barra Gisol vorgenommen werden. Dabei werden in dem abzudichtenden Mauerwerk im Abstand von max. 10 cm Bohrlöcher, Durchmesser 14 mm, Neigung 40°- 45° angebracht. Der Bohrwinkel ist so zu wählen, dass mindestens eine Lagerfuge, bei dickerem Mauerwerk mindestens zwei Lagerfugen erfasst werden. Zum Bohren sind möglichst erschütterungsfrei arbeitende, pneumatische Bohrgeräte geeignet.

In die Bohrlöcher PCI Injektionsbehälter einhängen und mit unverdünntem PCI Barra Gisol verfüllen.

Tipp: in die Bohrlöcher zunächst mittels Trichter das PCI Barra Gisol bis zur Sättigung einfüllen, dann erst die PCI Injektionsbehälter einhängen.

Achtung: größere Hohlräume vorab verfüllen, siehe 2.2

 2.	Horizontalsperre, Durchfeuchtungsgrad bis 60%
2.1 Horizontalsperre, Durchfeuchtungsgrad bis 95%

2.1 Horizontalsperre, Durchfeuchtungsgrad bis 95%

Ist die Durchfeuchtung größer, bis max. 95 %, dann wird die Horizontalsperre mit dem cremeförmigen Hydrophobierungsmittel PCI Barra Creme hergestellt. Zur Injektion werden hierbei Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 12 mm in einem horizontalen Bohrlochabstand von 10 – 12,5 cm Abstand angeordnet. Bohrlöcher waagrecht bis leicht geneigt (max. 45°) ausführen. Idealerweise ist der Bohrlochwinkel so zu bemessen, dass mindestens eine Lagerfuge angebohrt wird. Es kann auch waagrecht in die Fugen gebohrt werden. Vor der Injektion losen Staub aus den Bohrlöchern entfernen.

Achtung: größere Hohlräume vorab verfüllen, siehe 2.2

2.2 Horizontalsperre, Hohlräume füllen

Mauerwerk mit größeren Hohlräumen oder Rissen, Mauerwerk aus Kammersteinen oder mit lose geschütteten Mörtel- und Steinfüllungen im Kern, vor Beginn der Injektion mit der Zementschlämme PCI Barra Inject vergießen. Nach Erhärten der Zementschlämme Löcher nachbohren. Mauern mit Wanddicken über 50 cm oder Mauerecken idealerweise beidseitig oder zweireihig behandeln. Bei zweireihiger Bohrlochanordnung ist es aus statischen Gründen erforderlich, die obere Bohrlochreihe erst nach dem Schließen der unteren Bohrlochreihe zu bohren. Für das Schließen der Bohrlöcher ist der sulfatbeständige Blitz-Zement-Mörtel PCI Poyfix 5 Min. geeignet. Die Erhärtung von PCI Barra Inject ist in jedem Fall abzuwarten.

2.2 Horizontalsperre, Hohlräume füllen
3.	Abdichten

3. Abdichten

Für das Abdichten ist die sulfatbeständige, mineralische Dichtschlämme PCI Barraseal verwendbar. Diese wird ca. 2 mm dick aufgetragen. Der Auftrag kann durch mehrmaliges Streichen oder mind. 2-maliges Spachteln erfolgen. Die Applikation ist auch mittels handelsüblicher Förderpumpen (Dichtstromverfahren) möglich.

Trockene Untergründe vornässen, so dass eine mattfeuchte Oberfläche vorliegt. Ersten Auftrag entweder mit einem Malerquast satt und oberflächendicht aufstreichen oder mit einer Glättkelle aufspachteln. Zweiten und weitere Aufträge (bis zum Erreichen der erforderlichen Schichtdicke) auf den mattfeuchten vorangegangenen Auftrag (bereits getrocknete Schicht mittels Schwammbrett anfeuchten) aufstreichen oder aufspachteln.

4. Spritzbewurf/Haftschlämme

Bei normal saugenden Mauerwerk ist kein Spritzbewurf erforderlich. Nur bei wenig saugenden, glatten Untergründen oder auf einer Dichtschlämme wie PCI Barraseal ist eine Kontaktschicht notwendig. Hierfür PCI Barraseal aufquasten und dann frisch in frisch den Sanierputz auftragen.

4.	Spritzbewurf/Haftschlämme
5.	Sanierputz

5. Sanierputz

Der Sanierputz PCI Saniment 2 in 1 wird normalerweise einlagig in einer Schichtdicke von 20 mm bis 40 mm aufgebracht. Dabei empfehlen wir, zunächst eine Schicht in ca. 10 mm Dicke aufzutragen, kurz antrocknen zu lassen und danach bis zur vorgesehenen Dicke aufzubringen.

Bei hoher Nitrat- oder Chloridbelastung (siehe 1. Vorbereitende Untersuchung) und hohem Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks (>40 %) muss in zweimaligem Arbeitsgang verputzt werden. Die Gesamtschichtdicke, 20 mm – 40 mm, ist dabei abhängig vom Grad der Salzbelastung. Beide Lagen müssen eine Mindestdicke von 10 mm haben. Die zweite Lage kann auf die oberflächlich trockene, mittels Putzkamm gut aufgeraute vorherige Lage aufgebracht werden.

Durch die feine Körnung kann PCI Saniment 2 in 1 als feine Sanierputzlage endbearbeitet werden. Eine weitere Feinputzlage ist nicht erforderlich.

Hinweis: auf Sanierputzflächen dürfen nur gut diffusionsfähige Anstriche/ Beschichtungen (sd <0,2 m/Schicht) aufgebracht werden, d.h. keine Tapeten, Lacke o.ä.

Fazit: mit dem PCI Barra-System können feuchte Keller sicher trockengelegt werden

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6 Kommentare
Uwe Feldmann
19. Juni 2023 um 18:32

Hallo Marcus und Marcus,
mein Einfamilienhaus Bj. 1963 hat einem Keller aus Kalksandstein (Lochstein). In der Fuge zwischen erster und zweiter Steinreihe von unten sieht man eine Horizontalsperre aus Teerpappe oder Bitumenbahn. Im Januar und/ oder Februar steigt der Grundwasserspiegel und für einige Wochen sickert Wasser durch die untere Steinreihe und es bilden sich Pfützen auf dem Boden und Salze lagern sich an der unteren Steinreihe ab.. An einigen Stellen scheint die Horizontalsperre undicht zu sein und die Feuchtigkeit steigt ein bis zwei Steinreihen höher. Von März bis Dezember ist die Wand wieder staubtrocken. Kann ich ihrer Meinung nach die Wand mit Barra Creme abdichten und wo müßte ich die Löcher bohren. Ich möchte ungern die alte, größtenteils noch intakte Horizontalsperre, komplett zerstöhren.
Danke für die Antwort im Voraus.
Gruß Uwe

Markus Balleisen
20. Juni 2023 um 08:48

Hallo Uwe, das ist eine gute Frage, die wir allerdings nicht vom Schreibtisch aus beantworten könnnen. Das muss sich ein Fachmann vor Ort ansehen und bewerten. Nimm doch unseren kostenlosen Service in Anspruch und kontaktiere den PCI Fachberater. Du findest den für deine Region zuständigen auf unserer homepage: https://www.pci-augsburg.eu/de/ueber-uns/unternehmen/kontakt.
Schöne Grüße an unseren Kollegen 🙂
Markus & Markus

Joschi
23. Februar 2023 um 18:17

Habe einen Alten keller mit Bruchsteinmauerwerk 80cm Dicke, wie sieht es da aus? (Sehr hohe feuchtigkeit und direkt unter der strasse also auch salzlastig)

Markus Balleisen
24. Februar 2023 um 08:28

Guten Morgen Joschi,

vielen Dank für die Frage, das ist eine interessante Aufgabenstellung.

Hier kann mit allgemeinen Aussagen im Rahmen dieses Blogs nicht antworten. Ich kann aber trotzdem helfen. Nimm doch bitte unseren kostenlosen vor-Ort-Beratungsservice in Anspruch. Du findest deinen PCI Fachberater unter: https://www.pci-augsburg.eu/de/ueber-uns/unternehmen/kontakt. Er wird dir ein Konzept zur Trockenlegung deines Kellers ausarbeiten.

Beste Grüße

Markus

Illjuk Michael
20. Februar 2023 um 15:54

wie sieht das mit betonwände im Keller.

Markus Balleisen
20. Februar 2023 um 16:24

Hallo Herr Illjuk,

gute Frage, besten Dank dafür.

Auf Betonwänden, die von innen abgedichtet werden müssen, werden für das Abdichten auch die Dichtschlämme PCI Barraseal und der Sanierputz PCI Saniment 2in1 verwendet. Den Unterschied macht allerdings die Horizontalsperre. Da keine Fugen vorhanden sind, kann PCI Barra Gisol oder PCI Barra Creme nicht eingebracht werden. In diesem Fall ist die Horizontalsperre im Übergang Bodenplatte/aufgehende Wand anzuordnen. Dabei sind Bohrpacker zu setzen, in die das feuchtigkeitsverträgliche Injektionsharz PCI Apogel F eingepresst wird. Informationen zur Anwendung finden sich hier:

https://www.pci-augsburg.eu/de/produkte/pci-apogel-f

Ich hoffe, ich konnte die Frage ausreichend beantworten. Gerne mehr davon.

Beste Grüße

Markus Balleisen

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