Das Belegen von Zementestrichen mit Fliesen ist bereits möglich, sobald der frisch eingebaute Estrich begehbar ist. In der Regel wird dies nach ca. 3 Tagen der Fall sein. Das Feststellen der Haushaltsfeuchte mittels CM-Gerät entfällt.
Als Verlegemörtel ist ein hochflexibler Fliesenkleber einzusetzen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass der Estrich zwar langsamer und weniger, aber noch messbar, schwinden wird. Damit aus dem Schwinden, also dem Verkürzen der Estrichscheibe keine schädigenden Scherkräfte hervorgehen, muss der Fliesenkleber dieses Schwinden kompensieren. Das kann PCI Flexmörtel S2.
Dabei ist von Vorteil, dass der Zementestrich tatsächlich möglichst bald nach seinem Einbau belegt wird. Findet die Belegung erst nach einer Woche oder noch später statt, kann es, durch Trocknungsvorgänge, bereits zu einem „Verschüsseln“ der Estrichscheibe gekommen sein. Wird ein verschüsselter Estrich belegt, so ist später mit Abrissen der Silikonfugen zu rechnen.
Tipp: bereits verschüsselte Estriche „begradigen“ sich meist, wenn die Oberfläche stark angefeuchtet und mit Folie abgedeckt wird.
Hallo,
sehr interessanter Artikel. Wie verhält es sich mit Schnellzementestrich wie Novoment M1 plus? Im Merkblatt steht, dass dieser nach ca. 1 Tag mit Fliesen belegt werden kann. Gelten die oben genannten Einschränkungen für diesen Estrich nicht? Kann er nach einem beliebigen Zeitraum (z.B. nach 4 Wochen) verlegt werden und nicht „so schnell wie möglich nach dem Einbau“ ?
Herzlichen Dank!
Hallo Amelie,
vielen Dank für diese Frage! Ja, du hast Recht. PCI Novoment M1 Plus kann bereits nach ca. 1 Tag mit Fliesen belegt werden. Zu beachten sind jedoch die Bedingungen vor Ort. So verlängern sich die Aushärtezeiten bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. PCI Novoment M1 Plus sollte zeitnah – max. 1 Woche nach Einbau – belegt werden. Sollte das nicht möglich sein, so kann man den Estrich z. B. mit Folie abdecken und ihn damit vor zu schnellem Austrocknen schützen.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage damit beantworten?
Viele Grüße!
Markus
Liebes PCI Team,
noch eine Frage zum frühen verlegen, ab wann darf nach dem Verlegen der Fliesen mit PCI Nanolight und verfugen mit PCI Nanofug Premium eine Fussbodenheizung in Betrieb genommen werden? Gibt es eine Empfehlung zur ersten Aufheizphase nach den Verlegearbeiten?
Viele Grüße,
Robin
Hallo Robin,
besten Dank für diese Frage.
PCI Nanolight ist für das Belegen noch feuchter Estriche nicht vorgesehen. Wenn Sie mit PCI Nanolight verlegen wollen, muss der Estrich trocken sein (max. 4 CM%) und das erste Aufheizen des Estrichs muss schon erfolgt sein. Die Heizung darf auch während der Verlegearbeiten laufen, allerdings sollte sie soweit gedrosselt sein, dass die Oberflächentemperatur des Estrichs nicht mehr als 15 °C beträgt. Nach der Verlegung sollten 7 Tage abgewartet werden, dann darf die Heizung, ohne spezielles Prozedere, eingeschaltet bzw. wieder in den Normalbetrieb hochgefahren werden.
Ist Ihre Frage damit ausreichend beantwortet?
Herzliche Grüße
Markus Balleisen
Hallo Markus,
vielen Dank für die schnelle Antwort, dann haben wir alles richtig gemacht ;-). Aufheizphase wurde durchgeführt, Restfeuchte hat gepasst nur die sieben Tage waren mir noch nicht klar – damit hast Du mir sehr geholfen. Danke!
Viele Grüße,
Robin
Hallo Robin,
prima, das freut mich. Weiter so 🙂
Wie kann die Feuchtigkeit aus den frischen Estrichen trocknen wenn doch bereits ein Fliesenbelag verlegt wurde?
Guten Morgen Herr Kröner,
gute Frage, die ich gern beantworte. Ein Fliesenbelag ist leicht dampfbremsend, aber, bedingt durch die Verfugung, nicht dampfdicht. Die Restfeuchte des Estrichs kann also durch den Fugenmörtel hindurchdiffundieren und der Estrich somit trocknen. Dabei entsteht ein positiver Nebeneffekt, Die Trocknung des Estrichs findet langsam statt, der Estrich neigt somit nicht zum Verformen und seine Eigenfestigkeit wird höher. Für die Verfugung sollte allerdings nur zementärer Fugenmörtel verwendet werden. Fugenmörtel auf Epoxidharzbasis sind stark wasserdampfbremsend und würden das Austrocknen behindern.
Bei der Verwendung von PCI Pecilastic U trocknet der Estrich über die Struktur der Entkopplungsbahn aus. Die Feuchtigkeit entweicht dann aus Pecilastic U über die Belagsränder, also über die Randfuge zu den Wänden. Hier werden wir oft gefragt, was denn wäre, wenn die Wand aus feuchtigkeitsempfindlichen Werkstoffen besteht, z.B. Gipsputz, Gipskarton- oder Holzspanplatten. Auch hier ist keine Gefahr. Die Austrocknung findet so langsam statt, dass sich keine nennenswerten Mengen an Feuchtigkeit in den Wänden ansammeln könnnen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten.
Gerne mehr davon 🙂
Beste Grüße
Markus Balleisen