Das Belegen von Zementestrichen mit Fliesen ist bereits möglich, sobald der frisch eingebaute Estrich begehbar ist. In der Regel wird dies nach ca. 3 Tagen der Fall sein. Das Feststellen der Haushaltsfeuchte mittels CM-Gerät entfällt.
Als Verlegemörtel ist ein hochflexibler Fliesenkleber einzusetzen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass der Estrich zwar langsamer und weniger, aber noch messbar, schwinden wird. Damit aus dem Schwinden, also dem Verkürzen der Estrichscheibe keine schädigenden Scherkräfte hervorgehen, muss der Fliesenkleber dieses Schwinden kompensieren. Das kann PCI Flexmörtel S2.
Dabei ist von Vorteil, dass der Zementestrich tatsächlich möglichst bald nach seinem Einbau belegt wird. Findet die Belegung erst nach einer Woche oder noch später statt, kann es, durch Trocknungsvorgänge, bereits zu einem „Verschüsseln“ der Estrichscheibe gekommen sein. Wird ein verschüsselter Estrich belegt, so ist später mit Abrissen der Silikonfugen zu rechnen.
Tipp: bereits verschüsselte Estriche „begradigen“ sich meist, wenn die Oberfläche stark angefeuchtet und mit Folie abgedeckt wird.
Interessanter Blog, vielen Dank.
Meine Problemstellung:
35 Jahre alte Terrasse, Aufbau: Verschweißbahn, 5 cm Zementestrich, Sclämmschicht, Dünnbettmörtel, Fliesen.
Schaden durch defekte Fugen. Estrich klatschnass. Fliesen entfernt, Schlämmschicht mit Betonschleifer entfernt. Jetzt der Plan den alten nassen Estrich austrocknen zu lassen.
Wie weit sollte getrocknet werden und welche Materialien sollten für den neuen Fliesenbelag zum Einsatz kommen? Geplant ist auch die Verwendung einer Membranfolie auf dem Estrich für die zukünftige Dichtheit.
Danke für die Tipps.
Hallo Herr Nierlich,
interessante Fragestellung, wir antworten gerne.
Auf dem Estrich, von dessen Oberfläche alles lose und haftungsfeindliche entfernt wurde, kann eine Abdichtung aus PCI Seccoral 2K Rapid aufgebracht werden. Diese kann auf feuchten Untergründen appliziert werden, somit sind keine Wartezeiten erforderlich, Sie können sofort loslegen. Sollte das Gefälle nicht mind. 1,5 % betragen, so kann dieses vorab, ebenfalls auf feuchtem Estrich, mit PCI Pericret hergestellt werden.
Bitte beachten Sie: feucht heißt nicht nass. Feucht heißt, es ist an der dunklen Färbung des Estrichs zu erkennen, dass er nicht trocken ist. Nass bedeutet, die Estrichoberfläche glänzt, der geschlossene Wasserfilm ist zu erkennen.
Nach Erhärtung der Dichtschicht kann neuer Fliesenbelag verklebt werden. Hierfür eignet sich z.B. PCI Flexmörtel S1 Flott, für die Verfugung PCI Nanofug Premium, elastische Fugen können mit PCI Silcoferm S geschlossen werden. Bitte entnehmen Sie Verarbeitungshinweise und weitere Details den technischen Merkblättern, die auf unserer homepage hinterlegt sind.
Wir hoffen, somit weiterzuhelfen, Rückfragen jederzeit gerne.
Freundliche Grüße
Markus & Markus
Hallo Herr Balleisen,
besten Dank für die schnelle Rückmeldung. Gefälle ist leider unmöglich, muss wie die letzten 60 Jahre ohne gehen. Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist die Abdichtung des feuchten Estrichs wie von Ihnen beschrieben. Warum nicht erst austrocknen lassen und dann abdichten? Und wie funktioniert die Abdichtung wenn diese wie schon mal von Ihnen erklärt diffusionsoffen wäre aber kein Wasser von außen reinläßt? Ich meine was ist das für ein physikalischer Effekt und wie wird der chemisch realisiert? Ist ja jetzt keine Goretex Membran wie man das vom Wandern her kennt.
Viele Grüße
Martin Nierlich
Hallo Herr Nierlich,
Goretex Membrane, das ist ein gutes Beispiel. Oder denken wir an die menschliche Haut. Wasser von außen kann nicht rein, aber Flüssigkeit von drinnen (Schweiß) kann raus. Das liegt daran, dass ein Wasserdampfmolekül nur ca. einen Zehnmillionsten Millimeter groß ist. Der Aggregatzustand ist gasförmig. Wasserdampf kann damit Membranen durchdringen, durch die Wasser (flüssiger Aggregatzustand) nicht dringen kann.
Die Dampfdurchlässigkeit wird mit Luftschicht (sd-Wert) verglichen. Als wasserdampfbremsend gilt eine Membrane, deren sd-Wert mind. 30 m beträgt, Wasserdampf also genauso lange zum durchwandern braucht wie durch 30 m dicke Luftschicht.
Der sd-Wert von PCI Seccoral beträgt rd. 2 m. Es ist also keine nennenswerte dampfbremsende und schon gar nicht eine dampfdichte Wirkung gegeben. Es ist deshalb egal, ob Sie das PCI Seccoral auf feuchten oder trockenen Untergründen aufbringen. Beim Studium der Verarbeitungshinsweise im technischen Merkblatt werden Sie sogar lesen, dass der Untergrund vor dem ersten Auftrag von PCI Seccoral angefeuchtet werden soll. Wäre ganz schön unglaubwürdig, würden wir vorher einen trockenen Untergrund verlangen.
Ich hoffe, das erklärt den Sachverhalt.
Problematischer sehe ich die Tatsache, dass kein Gefälle vorliegt. Damit kann Regenwasser nicht schnell abfließen, es wird über die Verfugung in den Belag eindringen, sich im Fliesenkleber sammeln und zunächst für unschöne Ausblühungen, später vielleicht auch für Schäden durch Frosteinwirkung sorgen.
Wenn sich tatsächlich keine Gefälle herstellen lässt, sehe ich nur die Möglichkeit, Verlegung und Verfugung mit Produkten auf Epoxidharzbasis wie z.B. PCI Durapox auszuführen. Diese Produkte dürfen jedoch nur von ausgebildeten Fachleuten angewendet werden, weshalb ich rate, mit diesen Arbeiten einen Fliesenverlege-Fachbetrieb zu beauftragen.
Freundliche Grüße
Markus
Hallo Herr Balleisen,
vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Das hilft ungemein.
Wenn jetzt auf Epoxidbasis die Fliesen verlegt werden, ist dann dieses Material dampfdurchlässig? Sonst würde ja der Estrich nie austrocknen. Fliesenlegerfachbetrieb war bereits gesetzt. Wir haben hier nur die Vorarbeiten gemacht und die Arbeitsschritte hinterfragt, was sich jetzt auch als gut herausstellt… 🙂
Die Abdichtung des Estrichs mit einer Membranfolie scheint mir nach wie vor sinnvoll, da diese auch rissbildend entgegenwirkt. Der Estrich hat auf Grund der Fläche von ca. 60 qm mehrere Risse obwohl mit Bewehrung verlegt und in 4 großen Segmenten ausgebildet. Die größten Rissen werden noch mit Epoxidharz und Klammern vernäht. Als Folie steht die Schlüter Kerdi Folie im Raum, da gibt es sicher auch aus Ihrem Haus eine Alternative? Oder würden Sie nach wie vor mit Seccoral nur arbeiten?
Viele Grüße
Martin Nierlich
Hallo Herr Balleisen,
befürchte dass es für mein Projekt nur einen Kompromiss gibt und keine optimale Lösung.
Durapox ist lt. Datenblatt dampfbremsend, d.h. mein Estrich muss trocken sein, wenn ich damit arbeiten muss, sonst entstehen Dampfmengen, die nicht mehr entweichen können und dann den neuen Fliesenbelag sprengen.
Da bei 60qm Fliesenbelag lt. Datenblatt bei einer 8er Zahnung 192 kg = 3500 € Durapox für die Verklebung benötigt werden würden (ohne Fugen), tendiere ich zu klassischem PCI Flexkleber und würde nur die Fugen mit Durapox verfugen wollen, vorausgesetzt die Durapox Fuge hält deutlich länger wie eine Nanofuge und ist beständiger gegen Spannungsrisse.
Was halten Sie von meiner Schlussfolgerung?
Viele Grüße
Martin Nierlich
Hallo Herr Nierlich,
gut, dass Sie nachfragen.
Wenn Sie sich für Verlegung und/oder Verfugung mit Epoximörtel entscheiden, entsteht eine dampfbremsende Wirkung. Der Estrich muss dann entweder trocken sein, bevor ein PCI Seccoral oder eine andere Menbrane, z.B. PCI Pecilastic W aufgebracht wird.
Alternativ könnte aber auch mit einer dampfdruckausgleichenden Membrane, PCI Pecilastic U, abgedichtet werden. Diese kann auf feuchtem Estrich aufgebracht, die Verlegung und Verfugung aber trotzdem mit Epoximörtel gemacht werden.
Nur die Verfugung in Epoxi zu machen ist eine berechtigte Überlegung, birgt aber Risiken. In der Praxis sind die Fliesenkanten immer wieder mal mit Kleber „verschmutzt“, das Epoxi kann also nicht direkt an der Fliese anhaften. An diesen Stellen kommt es zum Abriss, Eindringen von Wasser und, wenn zementär verlegt ist, zu Ausblühungen und evtl. Frostschäden.
Für Ihre Situation, nasser Estrich, kein Gefälle, wäre mein Rat also:
. Abdichten mit PCI Pecilastic U
. Verlegen mit PCI Durapox NT
. Verfugen mit PCI Durapox Premium
. Bewegungsfugen mit PCI Silcofug E schließen.
Rückfragen dazu jederzeit gerne.
Herzliche Grüße
Markus Balleisen
Hallo, gibt es die Möglichkeit am gleichen Tag Fliesen zu verlegen, wenn der Estrich frisch ist? Wenn ja welcher Produkt eignet sich am besten?
Hallo Christian,
ja, guter Gedanke. Allerdings ist die Vorgehensweise dann eine andere.
In diesem Fall wird nicht vom Estrichleger ein Estrich eingebracht, sondern der Fliesenleger legt eine Mörtelschicht an (diese ist in der Konsistenz trockener als die vom Estrich) und zieht diese mittels Latte auf Niveau ab. Auf diese frische Mörtelschicht wird die Haftschlämme PCI Fleximent aufgekämmt und Fliesen eingeklopft.
Wir hoffen, diese Info hilft weiter.
Beste Grüße
Markus & Markus
Hallo liebes PCI Team,
ich möchte meinen Zementestrich, der vor 5 Tagen eingebracht wurde, mit Fliesen belegen. Dazu würde ich den Flexmörtel S2 benutzen. Muß ich hier zusätzlich noch den Estrich grundieren?
Beste Grüße
Oliver Kaufmann
Hallo Herr Kaufmann,
ja, PCI Flexmörtel S2 ist hierfür die richtige Wahl. Wenn der Zementestrich innerhalb von 7 Tagen mit Fliesen belegt wird, ist keine Grundierung erforderlich. Nach 7 Tagen sollte satt mit PCI Gisogrund, 1:1 mit Wasser verdünnt, grundiert werden. Dieses Grundierung dient vor allem dazu, den Estrich, der an der Oberfläche bereits zu trocknen und damit zu Schwinden begonnen hat, wieder zu entspannen.
Viel Spaß beim Verlegen.
Herzliche Grüße
Markus&Markus
Ich habe 3 Wochen einen Wasserschaden durch das Rückstauventil,da durch wurde der Boden von meinen Hobbyraum kurzzeitig
nass.Ich entfernte den Lamininatbochen und habe einen Entfeuchtigerät auf gestell das seid einer Woche je Tag 2Stunden läuft.
Ich möchte neu Fliesen wann darf ich fliesen
Guten Morgen!
Vielen Dank für Ihre Anfrage auf die wir hier gerne antworten. Grundsätzlich könnten PCI Fliesenkleber, wie beispielsweise PCI Flexmörtel S1 Flott, ab einer CM-Feuchte von 4 % ohne weitere Maßnahmen eingesetzt werden. Geht man davon aus, dass die Feuchtigkeit durch das Entfeuchtungsgeräte reduziert wurde und auch unter dem Estrich (bei Estrichen auf Dämmm- oder Trennlage) keine Feuchtigkeit vorliegt, steht einer Fliesenverlegung mit PCI-Produkten nichts im Wege.
Viel Erfolg bei der Ausführung!
Markus & Markus
Hallo ,wir haben neu gebaut der estrich ist jetzt 2 monate drin und trocken, meine frage ist kann ich auf estrich fliesen verlegen.
Hallo, ja, Estrich ist ein geeigneter Untergrund zum Belegen mit Fliesen. Da der Estrich trocken ist, kann mit einem Fliesenkleber in C2 S1-Qualität verklebt werden. Wir empfehlen PCI Flexmörtel S1 Flott.
Hilft das weiter?
Herzliche Grüße
Markus&Markus
Hallo,
sehr interessanter Artikel. Wie verhält es sich mit Schnellzementestrich wie Novoment M1 plus? Im Merkblatt steht, dass dieser nach ca. 1 Tag mit Fliesen belegt werden kann. Gelten die oben genannten Einschränkungen für diesen Estrich nicht? Kann er nach einem beliebigen Zeitraum (z.B. nach 4 Wochen) verlegt werden und nicht „so schnell wie möglich nach dem Einbau“ ?
Herzlichen Dank!
Hallo Amelie,
vielen Dank für diese Frage! Ja, du hast Recht. PCI Novoment M1 Plus kann bereits nach ca. 1 Tag mit Fliesen belegt werden. Zu beachten sind jedoch die Bedingungen vor Ort. So verlängern sich die Aushärtezeiten bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. PCI Novoment M1 Plus sollte zeitnah – max. 1 Woche nach Einbau – belegt werden. Sollte das nicht möglich sein, so kann man den Estrich z. B. mit Folie abdecken und ihn damit vor zu schnellem Austrocknen schützen.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage damit beantworten?
Viele Grüße!
Markus
Liebes PCI Team,
noch eine Frage zum frühen verlegen, ab wann darf nach dem Verlegen der Fliesen mit PCI Nanolight und verfugen mit PCI Nanofug Premium eine Fussbodenheizung in Betrieb genommen werden? Gibt es eine Empfehlung zur ersten Aufheizphase nach den Verlegearbeiten?
Viele Grüße,
Robin
Hallo Robin,
besten Dank für diese Frage.
PCI Nanolight ist für das Belegen noch feuchter Estriche nicht vorgesehen. Wenn Sie mit PCI Nanolight verlegen wollen, muss der Estrich trocken sein (max. 4 CM%) und das erste Aufheizen des Estrichs muss schon erfolgt sein. Die Heizung darf auch während der Verlegearbeiten laufen, allerdings sollte sie soweit gedrosselt sein, dass die Oberflächentemperatur des Estrichs nicht mehr als 15 °C beträgt. Nach der Verlegung sollten 7 Tage abgewartet werden, dann darf die Heizung, ohne spezielles Prozedere, eingeschaltet bzw. wieder in den Normalbetrieb hochgefahren werden.
Ist Ihre Frage damit ausreichend beantwortet?
Herzliche Grüße
Markus Balleisen
Hallo Markus,
vielen Dank für die schnelle Antwort, dann haben wir alles richtig gemacht ;-). Aufheizphase wurde durchgeführt, Restfeuchte hat gepasst nur die sieben Tage waren mir noch nicht klar – damit hast Du mir sehr geholfen. Danke!
Viele Grüße,
Robin
Hallo Robin,
prima, das freut mich. Weiter so 🙂
Wie kann die Feuchtigkeit aus den frischen Estrichen trocknen wenn doch bereits ein Fliesenbelag verlegt wurde?
Guten Morgen Herr Kröner,
gute Frage, die ich gern beantworte. Ein Fliesenbelag ist leicht dampfbremsend, aber, bedingt durch die Verfugung, nicht dampfdicht. Die Restfeuchte des Estrichs kann also durch den Fugenmörtel hindurchdiffundieren und der Estrich somit trocknen. Dabei entsteht ein positiver Nebeneffekt, Die Trocknung des Estrichs findet langsam statt, der Estrich neigt somit nicht zum Verformen und seine Eigenfestigkeit wird höher. Für die Verfugung sollte allerdings nur zementärer Fugenmörtel verwendet werden. Fugenmörtel auf Epoxidharzbasis sind stark wasserdampfbremsend und würden das Austrocknen behindern.
Bei der Verwendung von PCI Pecilastic U trocknet der Estrich über die Struktur der Entkopplungsbahn aus. Die Feuchtigkeit entweicht dann aus Pecilastic U über die Belagsränder, also über die Randfuge zu den Wänden. Hier werden wir oft gefragt, was denn wäre, wenn die Wand aus feuchtigkeitsempfindlichen Werkstoffen besteht, z.B. Gipsputz, Gipskarton- oder Holzspanplatten. Auch hier ist keine Gefahr. Die Austrocknung findet so langsam statt, dass sich keine nennenswerten Mengen an Feuchtigkeit in den Wänden ansammeln könnnen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten.
Gerne mehr davon 🙂
Beste Grüße
Markus Balleisen