Markus Balleisen
Markus Balleisen
18. Februar 2025
GaLa-Bau – Wege und Plätze erstellen Garageneinfahrt, Terrasse, Wege und Plätze - wie werden sie richtig gebaut?

Beim Bau von Garageneinfahrten, Terrassen, Wegen und Plätzen rund um's Haus muss einiges beachtet werden. Mit dem richtigen Know-how und den passenden Produkten können diese Bereiche sicher und langlebig erstellt werden. In diesem Blog-Beitrag wird, angefangen beim Regelwerk bis zur praktischen Ausführung, aufgezeigt, worauf es ankommt.

Know-how - Regelwerk

Theoretisches Wissen zu Belagskonstruktionen und -materialen sind die Grundvoraussetzung dafür, Beläge im Außenbereich fachgerecht erstellen zu können. Umfangreiches Detail-Wissen ist in dem Regelwerk: ZTV-Wegebau: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für den Bau von Wegen und Plätzen außerhalb von Flächen des Straßenverkehrs zu finden.

Dieses Regelwerk stand Pate für das Kapitel 8 des PCI Profiplaners, siehe u.s. link, in dem diese Details noch einmal erklärt und mit den dafür verwendbaren Produkten verknüpft sind.

Darin finden sich Infos zu

  • Allgemeinem
  • Belagsmaterialien
  • Drainfähigen Belagsaufbauten
  • Nutzungskategorien
  • verschiedenen Bauweisen (ungebundene – gebundene Bauweise, Mischbauweise)
  • Gebäudesockel
  • Pflasterungen in Tiefgaragen
  • Schachtringe und Entwässerungsrinnen

 

Das Wichtigste davon ist nachfolgend beschrieben.

Know-how - Regelwerk
Drainfähigie Belagsaufbauten

Drainfähigie Belagsaufbauten

Kommunen lassen in die Berechnung der Abwassergebühren die Größe der versiegelten Flächen einfließen. Für drainfähige Belagskonstruktionen – also Konstruktionen, die keine versiegelnde Wirkung haben – fallen in der Regel keine Abwassergebühren an, denn das Regenwasser versickert vor Ort. Drainfähige Konstruktionen entsprechen den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes, welches eine ortsnahe Entwässerung vorsieht.

Die Wasserdurchlässigkeit der Konstruktion muss von oben nach unten zunehmen, damit sich kein eingedrungenes Wasser in der Konstruktion anstauen kann. Die Wasserdurchlässigkeit (Permeabilität)
eines Materials wird mit dem Durchlässigkeitsbeiwert kf angegeben.

Dieser berechnet sich aus:
Wassermenge (m³) / Fläche (m²) x Zeit (s) = kf (m/s)
Wasserdurchlässigkeit nach DIN 18130:
• sehr stark durchlässig, z. B. reiner Kies: > 10-² m/s
• durchlässig, z. B. feinkörniger Sand: 10-⁴ bis 10-⁵ m/s
• sehr schwach durchlässig, z. B. Ton, Schluff: < 10-⁸ m/s

Pflaster und Platten gelten als versickerungsfähig, wenn die maßgebende Bemessungsregenspende von 270 l/(s x ha) vollständig versickern kann:
270 l/(s x ha) = 0,27 m³/s x 10.000 m² = 2,7 x 10-⁵ m/s

Ungebundene Bauweise

Bei der ungebundenen Bauweise enthält keine Konstruktionsschicht Bindemittel. Die grundsätzlichen Anforderungen lauten, dass die Konstruktion dauerhaft wasserdurchlässig sein muss und sich aus Tragschicht (1),
Bettung (2), Belagsmaterial (3) und Fugenfüllung (4)
zusammensetzt.

Ungebundene Bauweise
Gebundene Bauweise

Gebundene Bauweise

Bei der gebundenen Bauweise sind in allen Konstruktionsschichten Bindemittel enthalten. Dadurch lassen sich stabile, belastbare Beläge erstellen. Die Tragschicht muss so bemessen sein, dass keine schädlichen Verformungen entstehen.

Aufbau:

  • Tragschicht aus Drainbeton
  • drainfähiger Bettungsmörtel PCI Pavifix DM
  • Haftschlämme PCI Repahaft oder PCI Carrament
  • wasserundurchlässige Fugenmörtel PCI Pavifix CEM/CEM Rapid/ROC oder
  • wasserdurchlässige Fugenmörtel PCI Pavifix 1K Extra oder PCI Pavifix PU
  • Bewegungsfugen: PCI Elritan 140

Mischbauweise für Natursteinpflaster, -platten und Outdoorkeramik

Bei der Mischbauweise wird unterschieden in Mischbauweise auf Tragschicht ohne Bindemittel mit gebundenen Fugen und

  • mit gebundener Bettung
  • mit ungebundener Bettung

 

Aufbau mit gebundener Bettung:

  • ungebundene Tragschicht
  • gebundene Bettung aus PCI Pavifix DM
  • Haftschlämme PCI Repahaft oder PCI Carrament
  • Belag aus Natursteinplatten oder Outdoorkeramik
  • wasserundurchlässige Fugenmörtel PCI Pavifix CEM/CEM Rapid/ROC (für Natursteinpflaster) oder
    wasserdurchlässige Fugenmörtel PCI Pavifix 1K Extra (für verfärbungsunempfindliche Natursteinplatten und Outdoorkeramik) oder        PCI Pavifix PU
  • Bewegungsfugen: PCI Elritan 140

 

Aufbau mit ungebundener Bettung:

  • ungebundene Tragschicht
  • ungebundene Bettung
  • Belag aus Natursteinpflaster, -platten oder Outdoorkeramik
  • wasserdurchlässige Fugenmörtel PCI Pavifix 1K Extra (für verfärbungsunempfindliche Natursteinplatten und Outdoorkeramik) oder        PCI Pavifix PU
  • Bewegungsfugen: PCI Elritan 140
Mischbauweise für Natursteinpflaster, -platten und Outdoorkeramik
Anschlüsse ans Gebäude

Anschlüsse ans Gebäude

Bei der Errichtung von Außenanlagen bilden Gebäudesockel oftmals die Begrenzung von Pflasterflächen. Hier ist besonderes auf eine funktionssichere Abdichtung der Wandflächen zu achten, damit Niederschläge nicht eindringen und sich somit Feuchteschäden verhindern lassen.

Detaillierte Informationen dazu finden sich im Kapitel 2:
Bauwerksabdichtung des o.g. Profiplaners.

Für das Abdichten am Gebäudesockel kann verwendet werden:

  • polymermodifizierte Bitumendickbeschichtung (PMBC) PCI Pecimor 1K/2K
  • Kaltselbstklebebahn (KSK) PCI Pecithene
  • mineralische Dichtungsschlämme (MDS) PCI Barraseal Turbo

Andichten an bodengleiche Fenster

Der wasserdichte Übergang zu bodengleichen Fenstern ist mit Systemkomponenten herstellbar.

Bei Abdichtungen mit KSK:

  • Dichtecken PCI Pecithene I 90/A 90

 

Bei Abdichtungen mit PMBC und MDS:

  • Dichtband PCI Pecitape 120/250/PB
  • Dichtecken PCI Pecitape 90 °I/90 °A
Andichten an bodengleiche Fenster
Tiefgarage - Schutz der aufgehenden Betonbauteile

Tiefgarage - Schutz der aufgehenden Betonbauteile

Grenzen durchlässige Pflaster-Bodenflächen an
Betonoberflächen von Wänden und Stützen an, sind
diese vor schädigender Belastung durch Salzwasser
zu schützen. Hierfür eignen sich Beschichtungen, die
die Anforderungen der RiLi-SIB („Richtlinie Schutz und
Instandsetzung von Betonbauteilen“, herausgegeben
vom Deutschen Ausschuss für Stahlbeton) an einen
OS5b-Oberflächenschutz erfüllen.

Vorgehensweise:

  • Außenecken abschrägen, in Innenecken eine Hohl-/Dichtungskehle mittels PCI Polyfix Plus L herstellen
  • Grundieren der trockenen Oberflächen mit PCI Gisogrund 404
  • mind. zweimaliges Auftragen von PCI Barraseal Turbo, Trocken-Schichtdicke mind. 2 mm.

Schachtringe und Entwässerungsrinnen

Schachtabdeckungen und Entwässerungsrinnen sollen oberflächenbündig mit dem Pflasterbelag eingebaut werden. Dabei sind Ausgleichsringe aufzusetzen, Rinnen zu fixieren und Hohlräume zu vergießen.
Die dabei verwendeten Materialien müssen frost- und tausalzbeständig sein, sowie, insbesondere im Fall von zeitbedrängten Sanierungen, schnell erhärten und belastbar sein.

Dafür sind geeignet:

  • PCI Polyfix Plus/Plus L, Fluid

 

und besonders bei tiefen Temperaturen:

  • PCI Repafast Tixo/Fluid
Schachtringe und Entwässerungsrinnen
Online-Seminar: Garten- und Landschaftsbau

Online-Seminar: Garten- und Landschaftsbau

Mit einer neuen Ausgabe der PCI-Themenwoche zum Thema „Garten- und Landschaftsbau“ setzt Sika Handel Bau ihre bekannte Reihe an Online-Seminaren zu anwendungsbezogenen Themen auch in 2025 fort. Vom 25. bis 28. Februar 2025 erfahren die Teilnehmer in zwei Modulen, auf was man bei der Verarbeitung bauchemischer Produkte im Garten- und Landschaftsbau achten muss, und profitieren von den praktischen Tipps der PCI-Experten

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