Markus Maier
Markus Maier
25. April 2023
Prüfung der Belegereife / Restfeuchte prüfen

Für die Bestimmung der Restfeuchte können unterschiedlichste Prüfmethoden herangezogen werden. Diese geben je nach Methode einen recht genauen Hinweis auf Feuchtigkeit im Untergrund. Elektronische Messverfahren werden immer genauer und bieten den Vorteil einer „zerstörungsfreien Messung“, sind jedoch vor Gericht noch nicht anerkannt. Die CM-Messung ist derzeit das einzig allgemein anerkannte Verfahren für die Ermittlung der Restfeuchte von Estrichen. Diese Messmethode ist jedoch leider nicht zerstörungsfrei, was einen zusätzlichen „Reparaturaufwand“ nach der Messung mit sich bringt.
Der Fachmann muss also von Fall zu Fall entscheiden, welche Art der Prüfung er einsetzen will.

Lage der Messpunkte

Laut Schnittstellenkoordination für heiz- und kühlbare Estrichkonstruktionen sollen Planer, Heizungs- und Estrich-leger / Fliesenleger die Anzahl und Orte der Messstellen fest legen. Wir empfehlen in diesem Fall, mit dem Estrichleger zu vereinbaren, dass dieser Markierungen an geeigneten Messstellen einbaut. So kann sichergestellt werden, dass die Heizung nicht beschädigt wird.

Lage der Messpunkte

Folienprüfung

Auf der gereinigten, abgesaugten Estrichoberfläche wird ein etwa 1 m² großes PE-Folienstück mittels Silikons fixiert. Danach wird die Fußbodenheizung aufgeheizt. Bildet sich unter der Folie Kondensat, muss weiter beheizt werden. Schlägt sich keine Feuchtigkeit nieder, ist die Heizestrichkonstruktion trocken und damit belegereif. Die Folienprüfung ersetzt jedoch nicht die CM-Prüfung, sondern gibt nur einen Hinweis, ob noch Restfeuchte im Untergrund vorhanden ist.

Elektronische Messmethoden

Elektronische Messmethoden

Elektronische Messmethoden dienen in der Regel dazu, eine schnelle Einschätzung der Restfeuchte des Untergrunds zu erhalten. Ein genaues Messergebnis mit diesen Geräten setzt viel Erfahrung voraus. Deshalb ist sie vor Gericht nicht immer anerkannt . Eine Vergleichsmessung mit einem CM-Messgerät ist daher unersetzlich.

 

Die CM-Messung

Die CM-Messung dient zur Ermittlung der Restfeuchte und Belegereife eines Estrichs. Das Kürzel „CM“ steht hier für „Calciumcarbid-Methode“. Die CM-Messung gehört zu den nicht zerstörungsfreien Messmethoden, ist aber eine der genauesten Prüfmethoden bei Estrichen. Nachfolgend wird das Vorgehen bei einer CM-Messung dargestellt.

Wichtig: Bei Heizestrichen darf die Probenentnahme nur an den vom Estrichleger ausgewiesenen Messstellen erfolgen. Tipp: Sollten keine Messstellen ausgewiesen sein, halten Sie Rücksprache mit dem Estrichleger oder Heizungsbauer.

Die CM-Messung

Vorgehensweise bei der CM-Messung

  • Probenentnahme / -vorbereitung so schnell wie möglich durchführen.
  • Arbeitshandschuhe tragen.
  • Die Vorbereitung der Probe nicht bei Sonneneinstrahlung bzw. Luftzug vornehmen.
  • Das Probegut in einem Plastikbeutel zerstoßen, aber nicht zu fein (ca. 5 mm Korn), da durch die Messung im CM-Gerät sowieso ein weiteres Verfeinern der Probe stattfindet. Durch das übermäßige Zerkleinern der Probe wird ansonsten zu viel Wärme entwickelt.

 

Im Vorfeld sollen die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

  • Falls keine Messpunkte markiert sein sollten, mittels elektronischer Ortungsmethoden geeignete Prüfstellen ausfindig machen.
  • Überprüfung der Dichtigkeit des CM-Messgeräts.
  • Kugelsatz in das CM-Gerät einfüllen.
  • Waage vorbereiten, vorzugsweise elektronische Waage.
  • Werkzeuge wie Vorschlaghammer, Fäustel, Schale und Löffel bereitlegen
  • Prüfprotokoll ausfüllen (Angaben zur Baustelle, Datum, Estrichtyp, Luft- und Bodentemperatur)
  • Generell ist zu beachten, dass die Proben über den gesamten Querschnitt des Estrichs entnommen werden.
  • Das entnommene Prüfmaterial in der Schale zerkleinern.
  • Prüfgut abwiegen.
    • Calciumsulfatestrich: 100 g
    • Magnesitestrich: 50 g
    • Zementestrich: 50 g
  • Anschließend das Prüfgut in das CM-Gerät einfüllen.
  • Glasampulle mit Calciumcarbid einfüllen, CM-Gerät dabei schräg halten.
  • Flaschentemperatur am Oberflächenthermometer ablesen und im Prüfprotokoll notieren.
  • CM-Gerät verschließen und kräftig schütteln, bis die Anzeige am Manometer des Geräts ansteigt
  • Anschließend wird durch kreisende und Auf- / Ab-Bewegungen das Ganze gut vermischt. Ca. 1 Minute stehen lassen und dann mit dem Zerkleinern des Probegutes durch kräftiges Auf- und Abschütteln beginnen. Flasche möglichst senkrecht halten. Dies dauert je nach Vorzerkleinerung ca. 1 bis 3 Minuten, nach einer weiteren Ruhephase von ca. 2 Minuten wird das Messgut nochmals durch Auf- / Ab-Bewegungen und anschließend durch kreisende Mischbewegungen ca. 1 bis 2 Minuten nachbearbeitet. Nach einer Wartezeit von ca. 8 bis 12 Minuten stellt sich ein konstanter Druck ein
  • Die Feuchte wird direkt am Manometer oder je nach Bedarf über die beigefügte Tabelle in CM-% abgelesen. Wird auf dem Manometer ein Druck von weniger als 0,2 bar angezeigt, sollte eine Kontrollmessung mit der nächstgrößeren Ein waagemenge vorgenommen werden. Bei Messwerten von über 1,5 bar sollte eine Wiederholungsmessung mit der nächstkleineren Einwaagemenge vorgenommen werden.
  • Endtemperatur ablesen und notieren, anschließend CM-Gerät wieder öffnen und das Gerät reinigen
IMG_5041-1-cropped
Bei Fußbodenheizungen Messpunkte beachten.
CM-Messung-003-cropped
Probe ausreichend zerkleinern.
IMG_5040-scaled-cropped
Eine digitale Waage ist zu bevorzugen.
CM-Messung-006-scaled-cropped
Glasampulle mit Calciumcarbid.
CM-Messung-007-scaled-cropped
Nach dem kräftigen Schütteln und einer ausreichenden Wartezeit kann die CM-Feuchte abgelesen werden.
Welche Werte müssen erreicht werden?

Welche Werte müssen erreicht werden?

Spricht man von einem belegereifen Untergrund, müssen für die Fliesenverlegung folgende Werte eingehalten werden:

Zemtenestrich: 

  • unbeheizt: ≤ 2,0 CM-%
  • beheizt: ≤ 1,8 CM-%

 

Calciumsulfatestrich:

  • ≤ 0,5 CM-%
  • gilt für beheizte als auch für unbeheizte CA

 

Profi-Tipp:

Für die Verlegung auf jungem Estrich haben wir passende Lösungen in Kombination mit unseren Produkten der PCI-Flexmörtel-Linie…schauen Sie doch mal vorbei.

 

 

 

 

Zurück zur Übersicht
Fragen zum Artikel und Feedback? Schreiben Sie einen Kommentar!