Markus Maier
Markus Maier
09. August 2023
Verlegen von Outdoorkeramik

Der Wunsch nach Erweiterung des Wohnbereichs nach draußen ist ungebrochen. Dabei wünscht sich der Bauherr nicht nur das gleiche Material wie innen, sondern auch das gleiche Fugenbild. Ist dies bei den veränderten klimatischen Bedingungen möglich? Welche Materialien gibt es hierfür, wie kann es verlegt werden und was gilt zu beachten? Der nachfolgende Beitrag gibt Antworten.

Das Verlegematerial

Das Verlegematerial

Die klassische Outdoorkeramik ist im Vergleich zur innen verwendeten Keramik dicker, in der Regel 2 cm. Es handelt sich um die gleiche Rohware, die gleichen Herstellprozesse und die gleichen Endeigenschaften. Aufgrund der höheren Dicke weisen die Platten allerdings eine wesentlich höhere Biegezugfestigkeit auf und eignen sich daher auch zur losen Verlegung, gleich ob auf Splittbett oder auf Stelzlagern.

Die Keramik bietet im Vergleich zu anderen Verlegematerialien im Außenbereich weitere Vorteile. Sie ist dicht gebrannt, besitzt nur eine geringe Wasseraufnahme und ist somit sehr unempfindlich gegenüber Verschmutzungen. Daher kann sie auch in beliebiger Umgebung eingesetzt werden: einzeln als Trittplatten, als Weg zwischen zwei Rasenflächen oder als zusammenhängende Fläche auf Balkonen oder Terrassen.

Die Keramik bleibt auch nach Jahren optisch unverändert. Die Auswahl hinsichtlich der Oberflächen ist vielfältig und kann dank der modernen Produktionsverfahren Holz, Beton oder Naturstein exakt nachbilden.

Auch Formatbegrenzungen scheint es kaum zu geben, während die gängigen Regelwerke Formatbeschränkungen im Außenbereich vorsehen. Dies liegt natürlich an der damit verbundenen Verlegeart.

Die Verlegeart

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Verlegearten.

Die einfachste Methode ist das Stelzlager. Dabei wird jede einzelne Platte mit Abstand zum Untergrund verlegt. Die Palette reicht von einfachen Mörtelsäckchen bis zu verstellbaren Drehlagern. Die Anzahl der Lager hängt dabei von der Plattendicke, der Plattengröße und der Belastung ab. Bei einer 2 cm dicken und 60 x 60 cm großen Platte reichen 4 Unterstützungen in den Ecken aus. Natürlich müssen die Stelzlager auf einem tragfähigen Untergrund gestellt werden, wenn sie nicht andauernd nachjustiert werden sollen.

Als zweite Möglichkeit dient das Splittbett. Im Garten- und Landschaftsbau wird von der ungebundenen Bettung gesprochen, weil dem Splitt das Bindemittel fehlt und es lose die gesamte Platte unterstützt. Dabei ist für eine dauerhafte Verlegung nicht nur die Bettungsschicht, die in der Regel 3 – 5 cm dick ist, verantwortlich, sondern auch die darunterliegende Trag- und Frostschutzschicht. Sie muss so aufgebaut sein, dass sie die Verkehrslast aufnehmen kann und sie muss ausreichend wasserdurchlässig sein, um Frostschäden zu verhindern. Die Platten werden lose auf die abgezogene Bettung verlegt und leicht eingeklopft.

Die gebundene Bauweise als dritte Möglichkeit teilt sich in zwei Bereiche. Wird eine drainfähige bindemittelangereicherte Bettungsschicht auf der Trag-Frostschutzschicht aufgebracht, wird von der Mischbauweise gesprochen. Die fertigen Drainmörtel haben den Vorteil, dass die Kornstruktur und der Bindemittelanteil aufeinander abgestimmt sind und das eingebaute Material seine Festigkeitsentwicklung gleichmäßig aufbaut. Die Kombination eines Bindemittels und einer entsprechenden Splittmischung bietet die Möglichkeit, den Einkornmörtel selbst herzustellen. Während bei der ungebundenen Bauweise die Dicke der Bettungsschicht begrenzt ist, trägt sie bei der gebundenen Bauweise zur höheren Belastungsfähigkeit bei. In der Regel fängt sie bei 5 cm an. Bei den oben beschriebenen gebundenen Bettungsmörteln erfolgt die Verlegung der Outdoorkeramik im Buttering-Verfahren. Denn nur so wird erreicht, dass die Drainfähigkeit der Bettungsschicht voll erhalten bleibt.

Natürlich ist auch hier die Trag- und Frostschutzschicht wichtig. Von voll gebundener Bauweise wird gesprochen, wenn auch diese ein Bindemittel enthält. Meist erfolgt bei Terrassen der Einbau einer Betonplatte, die dann die Trag- und Bettungsschicht ersetzt.

Die Verlegeart
Auswahlkriterien

Auswahlkriterien

Alle Methoden lassen sowohl die Verlegung im Verband als auch im Fugenschnitt zu. Allerdings wird die Fuge im Verband wegen der Temperaturdehnung stärker belastet und es kann zu Rissbildungen in der Fuge kommen.

Um Frostschäden durch eindringendes Wasser zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn die Konstruktion drainfähig ist. Alternativ zu zementären Fugen, bei denen die Rissbildung immer sichtbar ist, bieten sich in dieser Kombination drainfähige Pflasterfugen an.

Empfehlenswert ist dieser Einbau ab der Mischbauweise und nur bei drainfähigem Aufbau. In der voll gebundenen Bauweise und bei nicht drainfähigem Aufbau kann auch eine für den Außenbereich zulässige zementäre Fuge eingesetzt werden.

Je weniger Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangt, um so haltbarer ist sie. Die dichte Struktur und feine Oberfläche der zementären Fuge im Vergleich zur drainfähigen Pflasterfuge bieten guten Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und Schmutz, der nur von einer dichten Epoxidharzfuge übertroffen wird.

Ein weiterer Aspekt zur Auswahl der Verlegeart ergibt sich aus der Anordnung der Platten. Einzelne Platten z.B. innerhalb einer Rasenfläche werden in der Regel in ein Splittbett gelegt. Wege können dem gleichen Prinzip folgen, dort eignet sich aber auch die Mischbauweise mit einer drainfähigen Bettungsschicht. So wird vermieden, dass es partiell zu Absenkungen kommt, wenn es gerade in Gebäudenähe zu Setzungen kommt. Die einfachste Reparatur bieten Stelzlager, aber so verlegte Platten lassen sich kaum verfugen. Die Betonplatte kommt meist bei Terrassen zum Einsatz. Dann empfiehlt sich der feste hohlraumarme Verbund mit einer wasserundurchlässigen Fuge. Diese Variante kommt der Verlegung im Innenbereich gleich und ist hinsichtlich der Pflege und der Lastabtragung am besten.

Tipps für eine sicherer Sache
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Bauherren sollten bereits in der Planungsphase die geeignete Bettung festlegen.
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Die Entscheidung der Verlegeart hat Auswirkungen auf die Aufbauhöhe, das Verlegematerial sowie das Fugenbild.
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Mit zunehmendem Format oder einer Verlegung im Verband steigt das Risiko der Rissbildung in den Fugen.
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2 Kommentare
Sander Jürgen
04. März 2024 um 23:38

Hallo Markus,
Cooles Bild, die Terrasse liegt jetzt seit 2011 und schaut noch so aus wie auf dem Bild. Tolle Zusammenarbeit mit Euch, Danke Markus Balleisen

Markus Maier
06. März 2024 um 15:08

Hallo Jürgen,

vielen Dank für deinen Kommentar!
Es freut uns sehr, dass die Terrasse auch nach 13 Jahren noch so gut aussieht.

Qualitativ hochwertige Verlegung in Kombination mit hochwertigen Produkten der PCI zahlt sich einfach aus 🙂

Auf eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit!
Markus

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